Die Wurzeln unserer Gemeinschaft

Vereins-Chronik

Der Kleingärtnerverein „Salzburger Straße“ e.V. wird 90

Fester Platz in der 100jährigen Dresdner Kleingartenbewegung

1927
Im Geviert der heutigen Gärten 17 – 23 und 37 – 46 (Anlage 1) erfolgt eine erste kleingärtnerische Nutzung von Land. Dafür gibt es kein Gründungsdokument, doch mündliche Aussagen ältester Laubegaster Einwohner.
Bereits drei Jahre zuvor (im Juli 1924) richtete der Kreisverband Dresden des Garten- und Schrebervereins e.V. die Tagung des Reichsvorstandes der Kleingartenvereine Deutschlands aus. „Förderung von Daueranlagen“ ¬   so das erklärte Ziel   soll zum festen Bestandteil in den Bebauungsplänen der Städte gemacht werden.

1931
beginnt die Bewirtschaftung durch eine Kleingartengemeinschaft, die den Ideen des Leipziger Arztes Dr. Schreber folgt.
Mit der Machtübernahme Hitlers nimmt das faschistische Regime Stück für Stück auch auf das Kleingartenwesen Einfluss (Reichskleingärtnertag 1933 in Nürnberg).

1940
wird am 1. Juli der „Kleingärtnerverein Salzburger Straße e.V. in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Dresden (Blatt 1763) eingetragen.
Das ist die erste urkundliche Erwähnung des Vereins.

1941
2,95 ha (30.000 Quadratmeter) Land werden mit Wirkung vom 1. Januar 1941 dem Verein in „Vorbereitung einer Kleingartendaueranlage an der Salzburger Straße“ zur Verfügung gestellt.
Die Zuschüttung der anliegenden Kiesgrube des Laubegaster Bau- und Fuhrunternehmers Hölzel mit Stadtmüll ist dafür eine Grundlage.
1941 beginnt im Bereich der heutigen Anlage I das Anlegen von Kleingärten (300 Quadratmeter). Erich Pohle, gehört zu den ersten, die an der Salzburger Straße einen Kleingarten bewirtschaften (Nr. 19). Pohle wird für 10jährige Mitgliedschaft im Reichsbund der Kleingärtner ausgezeichnet¬ - auch ein Vereinsdokument.

1945
Die Zerstörung Dresden durch anglo-amerikanische Bomber hat nur geringe Auswirkungen auf die Kleingärten an der Salzburger Straße. Doch stärker als zuvor ist jetzt der Anbau von Obst und Gemüse vonnöten, selbst öffentliche Grünflächen im Zentrum der Stadt werden bestellt.

1950
Analog zu den Jahren des Anfangs, damals ausgelöst durch die Weltwirtschaftskrise, so nutzen auch unmittelbar nach dem II. Weltkrieg Millionen Familien die Kleingärten um ihren Lebensunterhalt aufzubessern.
Mit Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) kommt es zu neuen Strukturen und Namen im Kleingartenwesen -  z.B. Kleingartenhilfe des FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund). Dokumente dafür sind „Unterpachtverträge zum Zwecke der kleingärtnerischen Nutzung“.
Mündlich überliefert ist, dass in diesem Jahr ein Sommerfest an der Salzburger Straße stattfindet, künftig fester Bestandteil im Spartenleben.

1953
Mit dem Bau eines „Kulturheimes“ wird gewachsenen Bedürfnissen und  wirkungsvollerer Organisation des Spartenlebens entsprochen. Die Kleingärtner selbst greifen zu Maurerkelle und Ziegelhammer.
In diesem Jahr wird auch in Dresden ein Stadtverband der „Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter“ (VKSK) gegründet, zu dem als „Sparte“ auch die Salzburger gehört.

1955
An der südöstlichen Grenze der  Sparte wächst in den Jahren bis 1958 ein Trümmerberg.
Im Zuge der weiteren Enttrümmerung Dresdens (vor allem von Johannstadt und Striesen) wird zwischen 1954 und 1957 die letzte der etwa sieben Trümmerbahn-Hauptstrecken verlegt.
Sie führt die Elisenstraße entlang über die Comeniusstraße, vorbei am Bauverein Gartenheim (Gruna) bis zur Sparte an der  Salzburger Straße. Lore für Lore kommt Trümmerschutt hierher – es wächst die heute noch weithin sichtbare Halde.
Sie bildet auch für manche in dieser Zeit wachsende Gartenlaube eine Material-Quelle (Steine).

1964
Der 3. Mai ist ein bedeutsamer Tag für das Schaffen der Kleingärtner: Brunnenweihe in der Anlage II.
Die Eigenversorgung mit Trink- und vor allem Gießwasser fordert das kräftige Mittun zahlreicher Mitglieder der Sparte heraus. Neben dem Brunnenbau sind Hunderte Meter Rohrleitung zu verlegen. Eingedenk der Erfahrung von allein wird nichts und von außen kommt kaum etwas greifen Mann und Frau  zu Hacke und Schaufel. Damit haben die alten Schwengelpumpen ausgedient.
Als Bestätigung bisherigen Fleißes wurde der Sparte durch den Stadtverband im April wiederum der Titel „Hervorragendes Spartenkollektiv des VKSK“ verliehen.

1968
In Dobritz, Leuben und Laubegast, nur wenige Minuten Fußweg von der Sparte entfernt, wachsen neue Wohngebiete. Viele Familien wünschen sich – geboren auch aus  Versorgungsengpässen mit frischem Obst und Gemüse – zur neuen Wohnung einen Garten. An der Salzburger Straße gibt es wie in fast allen Dresdner Sparten für die Vergabe Wartelisten. Es dauert Monate z. T. auch Jahre bis einem Gartenwunsch entsprochen werden kann.

1971                                                                                     
Der auch in Dresden zunehmende Wohnungsbau erfordert zugleich eine stabile Energieversorgung. So wird eine 110 KV-Leitung von Niedersedlitz (Heidenauer Straße) zum Unterwerk Tolkewitz geplant und durch den VEB Energiebau Radebeul in diesem Jahr errichtet. Mit drei Masten wird auch die Anlage 1 unserer Sparte überspannt.

1973/74
Unmittelbar am Niedersedlitzer Flutgraben kommt buchstäblich Neuland (bisher Weideland) unter den Pflug. 24 neue Kleingärten werden im bis heute so genannten Neuland mit hohen eigenen Leistungen der künftigen Nutzer gewonnen. Damit umfasst unsere Kleingartenanlage 91 600 Quadratmeter.

1980
Das Umfeld der Sparte verändert sich weiter. Die aus Trümmern entstandene Halde wächst mit der Verkippung von Aushubmassen (vorwiegend vom Wohnungsbau in Prohlis aber auch Gorbitz) noch höher.  Der Kiesabbau in den umliegenden Gruben weitet sich aus. Der Weg zwischen Salzburger Straße und Abzweig Reick (Laubegaster Kirchsteig) wird verlegt und die Bagger rücken bis auf wenige Meter an die südliche Grenze der Anlage II heran. Probleme entstehen und bestehen auch durch das zunehmende wilde Baden mit nicht zuletzt daraus resultierenden Übergriffen (Vandalismus) auf die Kleingärten.

1987
Zum 60-jährigen Bestehen wird die Sparte Salzburger Straße als „Staatlich anerkanntes Naherholungsgebiet“ ausgezeichnet.
Die Kleingärtner sehen darin ihre Mühen bestätigt und Ansporn für kommende Taten. 1.600 Kern- und 1.100 Steinobstgehölze, 2.600 Beerenobstgehölze und 5.900 Quadratmeter Erdbeeranbaufläche bezeugen das gärtnerische Potential.
Ein schöner Garten ist ein produktiver Garten heißt das Motto dieser Zeit. Und darüber wird in jeder Parzelle Buch geführt - ein „Berg“ von 106 Tonnen Obst und Gemüse ist das 87er Ergebnis. Eine Leistungsschau zum Sommerfest dokumentiert das augenscheinlich.

1990
Von der politischen Wende sind auch die Kleingärtner unmittelbar betroffen. Der VKSK löst sich auf, aus „Sparten“ werden wieder Vereine.
Eigentumsfragen stellen sich in diesem und folgenden Jahren auch an der Salzburger Straße völlig neu. Das hier genutzte Land befindet sich sowohl in städtischen als auch privaten Besitz.
 In Dresden geht es insgesamt um die Sicherung des Bestandes der Kleingärten durch einen Generalpachtvertrag (dazu findet eine städtische Tagung im September 1993 statt). Der Stadtverband „Dresdner Gartenfreunde“ tritt die Nachfolge des VKSK an.
Der „Kleingärtnerverein Salzburger Straße e. V.“  wird am 13. November 1990 in das neue Vereinsregister der Stadt Dresden eingetragen.

1993
Gartenfreund Arthur Bruchhold wird für seine langjährige aktive Tätigkeit als Hauptkassierer zum Ehrenmitglied  unseres Vereins ernannt.

1994
Die alte Toilettenanlage wird abgerissen und an diesem Standort das neue Vorstandszimmer geschaffen. Neben der Gaststätte entstehen neue Toiletten.

1996

Der Vorsitzende des Stadtverbandes, Heinz Kasper, informiert am 24. März zur Vereins-Jahresversammlung über Gespräche mit dem Rat der Stadt, alle 23.500 Parzellen für die Kleingärtner zu erhalten.
Eine Ausstellung im Rathaus zeigt das Projekt dazu. Die Anlagen an der Salzburger Straße sind darin als Dauerkleingärten ausgewiesen. Damit scheint das Vorhaben vom Tisch, zwischen Salzburger Straße und Abzweig Reick eine Straße zu bauen.
 
1997
Die wachsende Motorisierung und Probleme des Umfeldes (Sportplatz, Baden in der Kiesgrube) fordern wiederum die Vereinsmitglieder heraus. So entsteht unmittelbar an der Anlage II ein Parkplatz, der 22 Pkws einen Parkplatz bietet und zu dem nur Vereinsmitglieder Zufahrt haben. Damit wird mit mehr Ordnung und Sicherheit zugleich die Außenansicht der Anlage verbessert,

1998
Nach fast zehnjähriger Pause – bedingt durch die politische Wende und verschiedene Unsicherheiten   findet vom 7. bis  9. August wieder ein Sommerfest im Gelände des Vereinsheimes statt. Im Vorfeld wurden nach und nach die Ladenstraße und das Bierzelt renoviert und erweitert, das Vereinsheim bekam neue Toiletten und einen neuen Außenanstrich.
Einhelliges Urteil der Gartenfreunde beim Sommerfest: „Es hat uns etwas gefehlt“, diese Ansicht teilen auch die Gäste aus den umliegenden Wohngebieten.

2002: Jubiläum mit dramatischem Ausklang
Im 75. Jahr seit Beginn der kleingärtnerischen Nutzung von Flächen an der Salzburger Straße sorgen die Vereinsmitglieder auf ihren 269 Parzellen für mehr Grün in Dresden.
Anfang März sponsert das städtische Gartenamt  acht Bäume (zwei Eichen, vier Eschen und zwei Ulmen), die auf dem Vereinsplatz gepflanzt werden.
Alle 269 Gärten – ein mehr als erfreulicher Fakt – sind bewirtschaftet, mit 22 neuen Kleingärtnern hat sich auch der Altersdurchschnitt verjüngt.  Auch nach der Wende besteht mit dem Bundeskleingartengesetz die Verpflichtung, mindestens ein Drittel jedes Gartens kleingärtnerisch zu nutzen ¬- ein Anspruch von dessen Erfüllung der  Fortbestand unseres Vereins abhängt.
Diese und weitere Fakten kommen auch bei Gesprächen von Kleingärtnern und Besuchern des Gartenfestes (10. bis 12. August) zur Sprache.

Land unter in fast allen Gärten

Nur wenige Stunden nach „Ausschankschluss“ am Sonntag  bricht ein Tief über Sachsen (und Böhmen) herein. Im oberen Erzgebirge (Wetterstation Zinnwald-Georgenfeld) fallen binnen  24 Stunden 380 mm Niederschlag (Regen). Das hat Auswirkungen auf Dresden und die Region Pirna/Heidenau. Der Wasserstand  aller zur Elbe führenden Flüsse steigt auf bisher nicht bekannte Höhen  an, verwüstet Dörfer und Städte (besonders im Müglitztal). 17 Dresdner Kleingärtnervereine zwischen Zschachwitz und Tolkewitz sind ebenso betroffen.
Auch der am Spartenrand verlaufende Landgraben führt Hochwasser, überflutet  den Sportplatz an der Salzburger Straße völlig,  ohne das jedoch das Wasser in Richtung Anlage II des Vereins überschwappt.

Mit der weiter wachsenden Wasserführung der Nebenflüsse zur Elbe sowohl in Böhmen als auch im oberen Elbtal steigt der Elbpegel bedrohlich. Am 15. August melden Gärten der Anlage I „Land unter“. In den Mittagsstunden wird die Salzburger Straße in beiden Richtungen für den Durchgangsverkehr gesperrt. Spätabends drückt die Elbeflut  in den Tolkewitzer Altelbarm und damit auch in die Anlage II. In den Morgenstunden des 16. August fließt das Wasser von der Elbe kommend durch die Anlage II zur Kiesgrube. Nur Stunden später vereinen sich hier die Wassermassen, die aus der Lockwitzmündung über die Leubener Straße hinweg in Richtung Kiesgrube strömen.
Statistiken besagen, dass die Anlage II ab einem Pegelstand von 8 Metern überflutet wird  (die Salzburger Straße wirkt dann nicht mehr als Damm).
Am 17. August stehen etwa 80 Prozent aller Gärten des Vereins unter Wasser (Pegelstand in Dresden 9.40 Meter!). Vereinseigentum (Spartenheim und Brunnenanlagen) ist stark in Mitleidenschaft gezogen.

Mit sinkendem Elbepegel läuft das Wasser aus der Kiesgrube durch die Gärten zurück Richtung Elbe, was einer zweiten Flutwelle gleichkommt. Um weiteren  Schaden abzuwenden wird nach beharrlichen Gesprächen mit der Oberflussmeisterei die Kiesgrube in Richtung Landgraben aufgeschnitten. Ein gleicher Schnitt erfolgt im Bereich des „Neulandes“ innerhalb der Anlage II, wo das Wasser mehrere Tage steht.

Der Schaden allein am Vereinseigentum wird mit 16 000 Euro beziffert. Ob es überhaupt eine reale Zahl für die individuellen materiellen Schäden der Vereinsmitglieder gibt ist wohl nicht exakt zu ermitteln. Auch unser Verein bekommt Solidarität zu spüren.  800 Euro treffen von verschiedenen Spendern, 1 000 Euro allein von einem Reicker Verein, 9 500 Euro vom Stadtverband auf dem Konto ein. Der Vorstand legt fest, diese Gelder zur Behebung von Schäden am Vereinseigentum zu verwenden.
Festzuhalten in dieser Chronik ist unbedingt: Die Entsorgung allen Flutschäden-Sperrmülls (Berge türmten sich an Straßen auf)  erfolgt kostenlos.

2003: Trotz Elbnähe, Anlage bleibt
Mit Arbeiten zur Überwindung der Hochwasserschäden geht es praktisch vom ersten Tag des Jahres an weiter. Die Neugestaltung der gesamten Elektroanlage bis hin zum Anschluss der einzelnen Laube (mit Prüfprotokoll!) ist dabei vorrangig. Mit dem Frühling wird aber auch deutlich, besonders Kirschbäume haben das Hochwasser nicht überlebt.
Wichtigste Bekanntmachung für alle Vereinsmitglieder aber ist wohl ein Schreiben des Stadtverbandes vom 3. März. Trotz Überflutungsgebiet  bleibt die Anlage  Salzburger Straße bestehen, heißt es darin. Vier Vereine in Elbnähe werden aufgelöst.
Mitte des Jahres startet das mdr-Fernsehen die Serie „Sachsens schönste Gartenlauben“. Am 27. Juli  dreht ein Kamerateam auch an der Salzburger Straße wo Klaus Münzner (Garten Nr. 50) ausgezeichnet wird. Obwohl er eine neue Laube kauft und errichtet wird mit dieser Auszeichnung als „Schönste...“ der Fleiß aller Vereinsmitglieder gewürdigt, die sich vom Hochwasser nicht geschlagen gaben.
Dieser Mut und die Freude über das wieder Geschaffene prägt auch das Sommerfest am 9./10. August – also fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Hochwasser. „Keinesfalls steht uns das Wasser bis zum Hals“, war ein geflügeltes Wort an beiden Tagen..
Hocherfreut erhalten Vereinsmitglieder im Verlauf des Jahres auch Unterstützungen des Kuratoriums Fluthilfe. Bei Totalschaden von Lauben werden 1 000 Euro, überwiegend aber 500 Euro im Monat November ausgezahlt.
Am Ende des Jahres bleibt auch festzuhalten, dass im Gegensatz zu 2002 dieses Jahr zu den trockensten in Dresden zählt.

2004: Neuländer werden 30
Ein Jubiläum prägt den Mai – vielleicht nicht von allen Vereinsmitgliedern so beachtet. Die „Neuländer“ innerhalb der Anlage II begehen einen runden Geburtstag. Im Mai 1974,  also vor 30 Jahren, begannen 24 Familien mit der Erschließung von neuen Parzellen.  Von diesen 24 sind heute noch 9 aktiv kleingärtnerisch tätig. Familie Uhlig, die dazu gehört, hat zu einem Gedankenaustausch eingeladen.

Einer der letzten Hochwasserschäden am Vereinseigentum wird im Juni behoben. Durch eine Spezialfirma wird der Zaun (etwa 50 Meter), der die Grenze der Anlage zur Kiesgrube bildet, erneuert. Die Mittel dafür kommen aus dem Hochwasserschaden-Hilfsfonds.
Gleichfalls aus dem „Hochwasser-Topf“ kommt das Geld für die Sanierung der Salzburger Straße, was in den Monaten August/September erfolgt. Zwischen Reichenhaller Straße und Flutgrabenbrücke ist davon unser Verein indirekt betroffen. 

Für Stimmung und Bewegung unter den  Vereinsmitgliedern sorgt „Hartz IV“ – nach dieser Variante der Sozialreform werden am 1.1.2005 bei Langzeitarbeitslosen Sozialhilfe und Arbeitslosengeld zusammengelegt. Zu „verwertbarem  persönlichen Eigentum“ gehören demnach auch Gärten bzw. Gartenlauben. Korrekturen am Gesetz sind erforderlich (und erfolgen!), da sich Gärten und Lauben auf Pachtland befinden.

2005: Pacht halbiert
Beim Dresdner Kleingärtnertag im März wird bekanntgemacht, dass sich ab sofort die Pacht für die Gärten halbiert. Ein Gutachten im Auftrag des Stadtverbandes für die Neubewertung des Pachtzinses bringt dieses Ergebnis. Demnach werden nun 8,8 Cent je Quadratmeter Bodenfläche statt 16 Cent erhoben.

Das Thema Elektrik beherrscht längere Zeit das Jahr 2005. Es geht um  Erneuerung von Leitungen und Anschlüssen in der Anlage II.

Die Umstellung der Kassierung  (Mitgliedsbeiträge, Pacht, Umlagen usw.) auf schriftliche Rechnungslegung durch den Vorstand bringt einen Einschnitt im Vereinsleben. Zum einen wird die Arbeit der „Finanzer“ erleichtert, andererseits aber gibt es weniger persönliche Kontakte zwischen dem Vorstand und den Mitgliedern.

Bereits zum dritten Mal kommen im Dezember eine Reihe Vereinsmitglieder zusammen, um die Wintersonnenwende zu feiern. Zu Recht kann hier wohl von einer neuen Tradition im Vereinsleben gesprochen werden.

2006: Gepflegte Anlage, und doch…
Im Frühjahr steigt die Elbe ein weiteres Mal aus ihrem Bett. Der schneereiche Winter und plötzliches Tauwetter sowohl im Erz- als auch im Riesengebirge sind Ursache dafür. Die Befürchtungen beim Einzelnen als auch bei städtischen Organen sind angesichts der Erfahrungen von 2002 groß. Weitreichende Maßnahmen sollen Schäden minimieren. Am 4. April erreicht der Pegel Dresden seinen Höchststand mit 7.49 m.  Entlang der Salzburger Straße schützt ein Damm aus Sandsäcken die Anlage II vor evtl. Fluten. Doch  15 Gärten der Anlage I (unmittelbar an der Wiese zum Flutgraben) melden wiederum Land unter.

Die kleingärtnerische Nutzung der Parzellen (mindestens ein Drittel der Fläche) steht im Zentrum einer Begehung von Beauftragten des Stadtvorstandes am  26. Juli 2006. Den Kleingärtnern des Vereins Salzburger Straße wird im abschließenden Protokoll (in den Schaukästen allen bekanntgemacht)  eine „gepflegte Anlage mit guter kleingärtnerischer Nutzung“ bescheinigt. Zugleich wird die nicht einfache Vorstandsarbeit auf Grund der flächenmäßig sehr weitläufigen Anlage angesprochen. Konkret sind für 67 Gärten notwendige Veränderungen durch die Pächter aufgezeigt, vielfach mit Termin zum Abstellen.

Obwohl zeitgleich das Laubegaster Inselfest stattfindet wird das Sommerfest 2006 (11. – 13. August) ein Erfolg – im Vorfeld wird eine Fläche für eine mobile Kegelbahn geschaffen. Erneut bestätigen die Sommerfesttage die Aktivierung des Vereinslebens und die Ausstrahlung auf die umliegenden Wohngebiete.

2007: Vereinsjubiläum
Das unser Verein anziehend  ist lässt sich auch daraus ableiten, dass alle 269 Parzellen Pächter haben und  bewirtschaftet sind. Kriterium für jeden Nutzer bleibt, auf mindestens einem Drittel der Fläche Obst und Gemüse anzubauen. Nur dann wird unser Verein seinen Aufgaben gerecht und Vorteile nutzen können.
Nahezu 50 neue Mitglieder haben in den zurückliegenden fünf Jahren einen Garten übernommen.
Gartenfreund Gunther Stadelmann-Schulz wird für seine langjährige aktive Arbeit zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.
Im Juni übergibt Familie Lange nach 12 Jahren die Bewirtschaftung des Vereinsheimes an Familie Mai.

2008: Wir sind dabei
600 Jahre Laubegast -  dieses Jubiläum strahlt auch auf den Kleingärtnerverein Salzburger Straße aus. Das Organisationkomitee für den Festzug am 7. September wendet sich an den Vorstand, das Ereignis mit zu gestalten. Und so geschieht es. 27 Gartenfreunde erfüllen diese Bitte und dokumentieren – erstmals und öffentlich werden T-Shirts mit dem Vereinslogo dabei getragen - dass unser Verein fest ins Laubegaster Leben integriert ist.
Interessant: Nach dieser öffentlichen Präsentation gehen vier Anträge auf Gärten in unserem Verein ein. Dass die „Salzburger“ als einziger Verein die Kleingärtner unseres Stadtteils beim Festzug vertritt ist verwunderlich.
Eine Art Jahresabschluss für unseren Verein ist wiederum (inzwischen schon zum fünften Male) die Wintersonnenwende. An der Veranstaltung im Gelände des Vereinsheimes  nehmen etwa 60 Gartenfreunde teil

2009: Obstbaumschnitt und Wegebau
Der Winter 2008/2009 ist lang, wenn auch nicht sehr streng. Das Vereinsleben ist zwar eingeschränkt, doch es ist da. Für den 19. Februar hat ein Fachberater  Experten des Pillnitzer Institutes für Obstbau  (Großmann und Wustmann) zum Thema Obstbaumschnitt gewonnen.  Als „stadtoffene“ Veranstaltung organisiert, nutzen mehr als 100 Gartenfreunde (63 aus unserem Verein)  diese Gelegenheit zur Weiterbildung. Im Grunde hat damit die neue Gartensaison schon begonnen, obwohl erneuter kräftiger Schneefall Mitte Februar unserer Anlage mit einer sechs Zentimeter dicken weiße Decke überzieht.                                                       

Zur Vereinsjahresversammlung am 21. März informiert Vorsitzender W. Herrmann u.a. darüber, dass 15 Gartenfreunde ihre Mitgliedschaft gekündigt haben. Bis dato ist für fünf Gärten kein Nachfolger gefunden. Alle Vereinsmitglieder sind aufgerufen für Gärten zu werben.
Zum Weg am Fuß der Halde gibt es nach einem Brand an der Kiesgrube (viel Schilf abgefackelt, Feuerwehrzufahrt behindert) einen Ortstermin mit Ortsamt. Gedanken, dass sich die Vereine an Kosten und Arbeiten für Instandsetzung des Weges beteiligen um Zufahrt zu sichern, werden diskutiert. Die Vereinsversammlung fasst dazu einmütig den Beschluss keine Kosten zu übernehmen, da dieser Weg auf fremden Grund und Boden verläuft und aus eben diesem Grund keine kommunalen Mittel bereitgestellt werden.

Im städtischen Wettbewerb um die schönste Kleingartenanlage Dresdens wird am 14. Juni die „Salzburger“ mit einem Sonderpreis (dazu 200 Euro Prämie) ausgezeichnet.  Sieger sind erneut die Bühlauer Waldgärten. Bereits zum 5. Male wird dieser Wettbewerb vom Stadtverband „Dresdner Gartenfreunde“ und der Stadt organisiert. 14 Vereine (nur!) beteiligen sich 2009.

Das Sommerfest ist in gewohnter Manier von vielen Vereinsmitgliedern vorbereitet. Keine Neuheiten  - die Organisatoren setzen auf das bewährte Programm. Der Zuspruch ist allerdings geringer als in den Jahren vorher. So können die 200 geplanten Portionen Mittagessen aus der Gulaschkanone am Sonnabend wie am Sonntag nicht restlos verkauft werden. Das wirkt sich natürlich in der Vereinskasse aus.  Offensichtlich liegt das auch am in dieser Zeit herrschenden Hochsommerwetter, sowie der am Sonntag stattfindenden Schuleinführung begründet.

Eine geschlossene Schneedecke liegt überraschend schon am 15. Oktober 2009 schon im Dresdner Raum – damit natürlich auch auf den Flächen unseres Vereins. Wohl die meisten Gartenfreunde stecken noch mitten in den Herbstarbeiten. Schnee Mitte Oktober - von den offiziellen „Wetterfröschen“ wird das als außergewöhnlich angegeben, seit mehr als 20 Jahren soll das nicht mehr geschehen sein. Zinnwald meldet zum gleichen Zeitpunkt 42 cm Schnee.

Am 2. Dezember beginnen Arbeiten zur Erschließung/Sicherung des Haldenweges (Feuerwehrzufahrt zur Kiesgrube). Vom Garten 206 müssen einige Zentimeter eingerückt werden um die erforderliche Durchfahrtbreite zu garantieren. Der Winter unterbricht die Arbeiten, die erst im März 2010 fortgesetzt werden.

2010: Vorstandswahl
Die Jahresversammlung 2010 unseres Vereins am 25. März ist mit der Wahl des Vorstandes verbunden.
Wolfgang Herrmann wird wiederum als Vorsitzender bestätigt. In seinem Bericht betont er, dass die Kleingartenordnung über den Behalt der Gemeinnützigkeit (sie muss aller fünf Jahre neu beantragt werden) entscheidet. Verabschiedet wird die bisherige Schatzmeisterin Barbara Prenzel, die dieses Amt mehr als 20 Jahre ausübte. Neu in diesem Amt: Ines Zickler. Der Vorsitzende informiert, dass mit der Umzäunung der Anlage II ein größeres Projekt in Angriff genommen wird (Dauer bis 2016).

In seinem Bericht gibt der Vorsitzende der Revisionskommission, Jürgen Bläsche, eine gute Übersicht zur Altersstruktur des Vereins.
Demnach sind 17 Mitglieder älter als 80 (Jahrgänge 1921-30); 102 Gartenfreunde (28,9 % der Mitgl) gehören zu den Jahrgängen 1931-40, (Altersdurchschnitt 73 Jahre); 110 Gartenfreunde (31 %) gehören zu den Jahrgängen 1941-50 (Altersdurchschnitt 65 Jahre); 57 Mitglieder (entspr. 16 %) kommen aus den Jahrgängen 1951-60; etwa gleich ist die Zahl 1961-70 (56 GF, Durchschnitt 44 Jahre); nur 11 Mitgl. (3,1%) sind im Durchschnitt 36 Jahre alt (Jahrgänge 1971-1982).
Der Altersdurchschnitt aller Mitglieder beträgt 58 Jahre, der des Vorstandes 64 Jahre.
Am 15. Mai beginnt der Bau der neuen Umzäunung der Anlage II.
 
Anfang August (4.8.) erfolgt durch den Stadtvorstand Dresdner Gartenfreunde eine Begehung unserer Anlage. In der Auswertung/Bewertung stellt die Kommission fest: „Dem Kleingärtnerverein Salzburger Straße kann eine überwiegend  gute bis teilweise sehr gute Nutzung der Parzellen bescheinigt werden.“ Betont wird die Einhaltung des Kleingartengesetzes  (1/3 der Fläche für Obst- und Gemüseanbau nutzen – von dieser Fläche mindestens 50% als Grabeland bewirtschaften). Für 50 Gärten wurden kritische Hinweise notiert, teilweise mit Terminen der Veränderung. Das Protokoll (Brief an Vorstand) wurde am 19. August durch  Aushang in Schaukästen allen Vereinsmitgliedern bekanntgemacht.

Ende November schlagen Gartenfreunde der Anlage II vor, im Zuge des Projektes neue Umzäunung der gesamten Anlage II  auch ein neues Tor als Zugang vom Parkplatz zur Anlage einzubauen. Überlegung dabei: Bisher ist es durchaus möglich, dass evtl. Diebe mit dem Auto hineinfahren und Beute machen. Ausgerechnet am Wochenende 27./28.11. wird in mehrere Lauben (lt. Vorstand Hermann sind es 15) eingebrochen, überwiegend kommt es zu Sachschaden. Polizei hat alles aufgenommen.

2011: Zeitungsmeldung bringt Unruhe
Der Stadtverband würdigt in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum mit einer Ausstellung (12. März bis 26. Juni)  100 Jahre Kleingartenbewegung  in Dresden. Allein vom Alter unseres Vereins ist deutlich, dass die „Salzburger“ zu Dresdens grünen Oasen gehört. Die 360 Mitglieder  in ihren 269 Gärten (erfreulich: alle besetzt!) wollen  gemäß des Bundeskleingartengesetzes ihr Schaffen ausrichten – so wurde es zu Jahresversammlung am 31. März 2011 beschlossen.
Umzäunung Anlage II wird im Juni fortgesetzt (Gärten 170 bis 182). Auch in diesem Jahr gibt es das traditionelle Sommerfest, dazu einen besonderen Knüller für Kinder: Kostenlose Fahrten mit einem Dampftraktor –  gesponsert vom Vorstand.
Die Energieversorgung steht im zweiten Halbjahr besonders im Blick. Ab 1. Januar 2012 dürfen nur noch geeichte E-Zähler zum Einsatz kommen – daher erfolgt Überprüfung aller Zähler, um Differenzen endgültig zu beheben. Mehrfach ist Einbau neuer Zähler erforderlich (erfolgt August/September 2011), da nach Hochwasser 2002 vielfach nicht geeichte Zähler eingebaut wurden.
 
Überrascht werden die Gartenfreunde im September. Auf der SZ-Lokalseite erscheinen zwei Meldungen: am 23.9. „TLG lässt Kleingartensparte versteigern“ und am 24 9. „Kleingartensparte bei Auktion versteigert“. Aus den DNN ist zu entnehmen, dass es sich hauptsächlich um Gärten der Anlage II handelt. In Schaukästen der Anlage informiert der Vorstand mit weiteren wichtigen Fakten – es betrifft Teile der Flurstücke 147 und 149/1. Die Sache selbst aber war vorher auch im Vorstand nicht bekannt.  Durch die Versteigerung bleibt der rechtliche Fakt (u.a. Dresdner Dauer- Kleingarten-Anlage, sowie die Unterpachtverträge oder Pachtgebühren) unberührt. Aus einem Schreiben des Stadtvorstandes Dresdner Gartenfreunde vom 28.9. ist zu entnehmen, dass es 50 Gärten der Anlage betrifft. Zugleich werden  die bereits genannten Fakten bestätigt.

2012: Wasser für „Neuländer“
In diesem Jahr wird die Wasserleitung für das sogenannte Neuland in der Anlage II erneuert. Einige Schäden aus 2012 machen das notwendig.
Am 30. Januar schafft ein Grabenbagger den Platz auf dem Hauptweg vom Parkplatz bis zu Grenze an das Privatland. Doch der für 1. Februar vorgesehene Einbau der Rohre muss bei tiefen Temperaturen (minus 15 Grad) doch verschoben werden. Er beginnt am 1. März und ist Ende April mit Aufbringen von Splitt abgeschlossen. Vereins-„Wassermann“ Dieter Avißus organisiert die Zusammenarbeit mit Spezialfirmen, ist zugleich für manchen Gartenfreund  Helfer und guter Ratgeber.
In der Jahresversammlung am 21. März wird Wolfgang Herrmann als Vereinsvorsitzender wiedergewählt. Alle bisher gekündigten Gärten sind wieder vergeben, zugleich macht Herrmann aufmerksam, dass die Bewerberliste „dünn“ ist und ruft alle Mitglieder auf Werbung für Mitgliedschaft zu machen. Fortgesetzt wird in diesem Jahr der Zaunbau (Anlage II, Gärten 184 – 192), Arbeiten sind auch für den Festplatz des Vereins vorgesehen. Am zweiten Sonnabend im Mai öffnet wieder der Pflanzenmarkt auf dem Festplatz, nun unter der Regie von Gartenbau Hauptmann, Dresden-Stetzsch. Elf Jahre (!)war die Gärtnerei Schulze (Gohlis) ein zuverlässiger Partner für die Kleingärtner.
Natürlich steht zum 85jährigen Bestehen der „Salzburger“ wieder ein Sommerfest auf dem Programm. Es findet vom 27. bis 29. Juli 2012 statt.  Dieser Termin bedeutet eine Trennung vom Laubegaster Inselfest, was sicher bei der Organisation und dem Publikumszuspruch vom Vorteil ist.

85 bunte Luftballons steigen auf
Eine gelungene Überraschung zum 2012er Sommerfest: 18.30 Uhr am Sonnabend stiegen vom Festplatz am Vereinsheim 85 bunte Luftballons in den Laubegaster Himmel. Neben traditionellem Essen aus der Gulaschkanone (Fleischer aus Kreischa) gibt es für die jüngsten Gartenfreunde nach 2011 wiederum Freifahrten mit „Siggis Dampftraktor“. Ganz zu diesem Thema passend zeigt Jochen Mai (Wirt vom Vereinsheim) seine Sammlung an historischen Dampfmaschinen.                                                            

2013: Erneut „Land unter“ in 248 Parzellen
Das Gartenjahr 2013 erhält in der Vereinsgeschichte  „Salzburger Straße e. V.“ einen besonderen Anstrich - Parallelen zum Jahr 2002 tun sich dabei auf.
Anhaltender Regen in den Maitagen lässt die Elbe wieder auf kritisch hohe Wasserstände anwachsen.
Flüsse aus dem Osterzgebirge treten über ihr Ufer, ebenso die Zuläufe im oberen Elbtal, so der Lockwitzbach in Kreischa und Niedersedlitz.
Dramatisch wird es ab  2. Juni. In Schöna überschreitet der Pegel die Alarmstufe 4 (7,50 Meter).
Die Mitglieder des Kleingärtnervereins „Salzburger Straße“ registrieren jede Nachricht in Funk und Fernsehen mit großer Besorgnis.
Am 3. Juni sind die Sportplätze Laubegast und „Salzburger“ überflutet. Analog die Gärten in der Anlage 1 (Weg durch die Anlage ist gesperrt).
Am 4. Juni löst die Oberbürgermeisterin Katastrophenalarm zunächst für Zschieren, Kleinzschachwitz und Laubegast aus.
Der Elbepegel erreicht am 6. Juni 8.07 Meter, die Stadtverwaltung bietet Bewohnern - darunter Kleingärtner  -  von Laubegast freiwillige Evakuierung an. Sammelstelle ist auf der Leubener Straße beim Toom-Baumarkt, wo Fahrzeuge der Bundeswehr bereitstehen.
Die Salzburger Straße wird teilweise vom Elbewasser überflutet.
Nur Stunden später läuft es durch die Anlagen 1 und 2.
Das Elbewasser strömt zudem über die „Salzburger“ in die Anlage 2 und weiter zu Kiesgrube und bald auch in Gegenrichtung. Am 11. Juni werden in vielen Gärten sowie auf dem Parkplatz große Fische gesichtet (Wels u. Karpfen, viele Goldfische).
Am 13. Juni soll eine alarmierte THW-Einheit aus Hessen Wasser aus der Anlage 2, abpumpen. Das gelingt nur teilweise, da die Helfer wegen Sicherung der Trinkwasserversorgung nach Zschachwitz umgesetzt werden.
 17 Container Flutmüll werden abgefahren
Neben unserer Anlage (von 269 Gärten sind 248 unter Wasser) melden in Dresden 42 weitere Kleingartenanlagen Hochwasser.  1.500 Parzellen insgesamt –  die 20 Vereine im alten Elbarm in Laubegast und Leuben betrifft es am Schlimmsten.
Obwohl der Elbepegel ab 7. Juni sinkt – er wird also nicht die 9-Meter-Marke von 2002 erreichen – sind am 17. Juni noch immer sind große Flächen überflutet.
Die Stadtentwässerung wird spürbar aktiv. Viel zu lange steht das Wasser auf Wegen und in Gärten. Die Ernte 2013 ist vielerorts total verdorben, mehrere Bauten in den Gärten schwer beschädigt.

Am 10. Juni beginnt in Laubegast das Aufräumen.
An  Reichenhaller und  Salzburger Straße türmen sich (wie elf Jahre vorher) Müllberge. Diese müssen schnellsten weg, denn zum Flutmüll aus Kleingärten gesellt sich bald immer mehr „Wohlstandsmüll“ ¬nicht nur aus Wohnhäusern im unmittelbaren Umfeld der Anlagen. 17 Container Sperrmüll werden abgefahren, 240 000 Euro stellt die Stadtverwaltung zur Beseitigung der Flutüberreste bereit.
Am 26. Juni hat das Wasser (etwa 50 cm hoch) den „Neuland- Weg“ in der Anlage 2 noch „im Griff“.
Durch Aushang wird vom Vorstand das für 27. – 29. Juli geplante Gartenfest 2013 abgesagt.
 
2014: „Frischekur“ für  Wasserleitung
Dem Herbststurm 2013 kann eine einst kräftige Birke im Gelände des Spartenheims nicht widerstehen. Dabei wird auch ein Teil des Daches der Ladenstraße beschädigt.
Die Reparatur (ab März 2014) erstreckt sich zugleich das gesamte Dach.
Im gleichen Monat beginnt in der Anlage 1 die seit längeren geplante Instandsetzung/Austausch der Hauptwasserleitung.
Diese und weitere Fakten bilden den Inhalt vom Bericht des Vorstandes – erstattet vom Vorsitzenden Wolfgang Herrmann – zur Jahresvollversammlung am 27. März 2014. Dabei wird auch nicht an Kritik gespart. 128 000 Euro betrug die städtische Unterstützung beim Hochwasser 2002. Für 2013 ist diese bis dato gleich null! Zwei andere Dresdner Gartenvereine spendeten 809.- Euro. 7000 Euro beträgt der Schaden allein am Vereinseigentum.
Leider erstickt Bürokratie erforderliche Hilfe.
ABER -  nur 3 Gärten wurden wegen des Hochwassers von den Pächtern gekündigt.

Die Altersstruktur unseres Vereins hat sich kaum verändert: 78 Gartenfreunde zählen zu den Jahrgängen 1940 – 1946; 28 GF 1955 – 1959, 35 GF 1969 – 1964. Das Durchschnittsalter  liegt bei 57,8 Jahre.
Wolfgang Herrmann tritt in zweite Reihe
Nach beachtlichen14 Jahren Vorsitzender (und 31 Jahren als Vorstandsmitglied!) tritt Wolfgang Herrmann in die zweite Reihe. Mit herzlichem Beifall des Dankes quittieren die Vereinsmitglieder diese Leistung.
Zum neuen Vorsitzenden wird Andreas Hambück (59) gewählt
Stellvertreter wird Thomas Fischer
Schatzmeisterin ist Ines Zickler Schriftführerin bleibt Silke Hartmann.
Vorstandsmitglieder sind Peter Ullmann, Peter Trilck (Elektro), Dieter Avißius (Wasser/Werkstatt), Udo Bartzsch (Bau).

40 Jahre „Neuland“
Das heute noch so genannte „Neuland“ innerhalb der Anlage II begeht im Juni 2014 sein 40 jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass haben sich am 19. Juni  Neuländer-Gartenfreunde aus sechs Parzellen zusammengefunden. „Veranstalter“ ist Peter Klug (Garten 260).  Episoden, die dabei zur Sprache kommen, könnten ein Extrabeitrag für die Vereinschronik sein.

Kritikpunkt Nadelgehölze
Durch Mitglieder  des Stadtverbandes erfolgt am 17. Juli 2014 eine Gartenbegehung, im besonderen Blickfeld steht dabei vor  allem die Einhaltung des Kleingartengesetzes.
Am 2. August  informiert der Vorstand durch Schaukastenaushang, dass unsere Anlage im Ergebnis einen guten bis sehr guten Gesamteindruck macht. Kritikpunkte (z.B. Nadelgehölze) werden mit den entsprechenden Pächtern differenziert ausgewertet.

Nachdem 2013 das traditionelle Sommerfest infolge der Natur-Unbilden abgesagt werden muss, findet die Veranstaltung vom 25. – 27. Juli 2014 statt.

Die Vereinsgastätte ‚Grünes Esszimmer‘ lädt ein
Warum die Vereins Gaststätte seit längerem geschlossen ist, klärt sich im Vereinsschaukasten auf: Der bisherige Pächter Jochen Mai hat gekündigt - das Objekt ist zum 1. August 2014 öffentlich zu Neuvergabe ausgeschrieben.
Bis zum 31.12. 2014 gibt es vereinsöffentlich noch kein Echo auf eine Neuvergabe.
Der Winter 2014/2015 lässt auf sich Warten – am 26.12.  schneit es ganztägig, so dass 5 bis 6 cm zusammenkommen; durch Frost bleibt die „weiße Pracht“ doch einige Tage erhalten.
Mit dem meteorologischen Frühling (1.März) eröffnet Ronald Vogel, als neuer Pächter das Vereinslokal mit dem nun neuen und durchaus treffenden Namen Grünes Esszimmer.
Durch seine preiswerten Mahlzeiten wird die Gasstätte in kurzer Zeit weit über Laubegast hinaus bekannt.
Um dies zu unterstreichen und das gesamte Ambiente des Vereins Platzes zu verschönern präsentieren sich Vereinsgaststätte und Vereins Gebäude bald darauf in einem frischen Grün.

2015: Alle 269 Parzellen in guten Händen
Seit 57 Jahren ist die älteste Gartenfreundin (91) Mitglied unseres Vereins, dessen Durchschnittsalter 63 Jahre beträgt.
Diesen beeindruckenden Fakt nennt Vereinsvorsitzender Andreas Hambück am 5. März im Rechenschaftsbericht zur Jahresversammlung 2015. Derzeit gehören 353 Mitglieder zum Verein (127 sind zur Versammlung anwesend). Unverändert bewirtschaften sie 269 Parzellen.
Dafür hat der 2014 neugewählte Vorstand aktiv gewirkt, in nächster Zeit sollen die Verantwortungsbereiche neu geordnet, eine neue Satzung sowie eine neue Bauordnung geschaffen werden. Im zurückliegenden Jahr waren u.a. Sturmschäden sowie Folgen des Hochwassers von 2013 zu beheben. Bei 13 Gärten gab es einen Pächterwechsel.
Das Sommerfest 2014 – wie immer ein Aushängeschild unseres Vereins - findet wiederum viel Anklang, vor allem Freitag und Sonnabend.
Der Sonntag hingegen erfordert mehr Aufwand im Vergleich zum Echo. Der Vorstand spricht sich dafür aus, das Sommerfest künftig nur Freitag/Sonnabend zu veranstalten.
In seinem Diskussionsbeitrag betont Frank Hoffmann (Stadtvorstand „Dresdner Gartenfreunde“) die kleingärtnerische Nutzung der Parzellen entsprechend des Bundeskleingartengesetzes stets zum Maßstab des Handelns zu machen.
Auch die Verbringung des Abwassers ist in jeder Gartenanlage ein nicht minder wichtiges Thema.
Der Stadtverband wird 2015 Schulungen von Vorstandsmitgliedern u.a. auch in unserem Verein durchführen – das kommt der Anerkennung der Arbeit in der „Salzburger“ gleich.
Beim 25. Dresdner Kleingärtnertag (19. März 2015) sprechen sich drei Viertel  des Delegierten dafür aus, ab 2016 die Pacht  um fünf Euro (auf dann 20 Euro) je Parzelle zu erhöhen.

Sommerfest nur noch zwei Tage
Fast schon traditionell verkauft die Firma Gartenbau Hauptmann (Dresden-Stetzsch) auf dem Festplatz des Vereins Anfang Mai Gemüse- und Zierpflanzen auf dem Vereinsplatz.
Entsprechend des Jahresplanes findet das Sommerfest – nun nur noch zwei Tage (24./25. Juli) - mit einigen organisatorischen  Änderungen statt. z.B. erfolgt der Bierausschank an einem mobilen Bierstand; Für jüngere Besucher ist das Bungeetrampolinspringen sowie das Ponyreiten eine besondere Attraktion.

Unverhoffte Veränderungen im Vorstand:
Mehr oder weniger erstaunt nehmen die Vereinsmitglieder am 8. September 2015 durch Schaukastenaushang zu Kenntnis, dass Andreas Hambück aus persönlichen und privaten Gründen seine Funktion als Vereinsvorsitzender und Mitglied des Vorstandes ab sofort niederlegt.
Bis zur Neuwahl des Vorstandes übernimmt kommissarisch der bisherige stellvertretende Vorsitzende Thomas Fischer das Amt des Vorstandsvorsitzenden
Der letzte Arbeitseinsatz für 2015 erfolgt am 21. November. Bereits im Vorfeld des Oktobereinsatzes (17.10.) wird durch Aushang darauf verwiesen, bis 31. Oktober alle Nadelgehölze aus den Parzellen zu entfernen (entsprechend des Bundeskleingartengesetzes).
Durch den Vorstand ist der Erfolg dieses Einsatzes gut organisiert – so steht ein großer Diesel Häcksler auf dem Vereinsplatz bereit.
In über 5 Stunden werden fast 20m³ geschreddert – es musste kurzfristig noch ein zweiter Container bereitgestellt werden.

Am 25. Februar 2016 findet eine außerordentliche Sitzung des Vereinsvorstandes statt. Dabei wird Thomas Fischer zum in einer Ergänzungswahl zum Vereinsvorsitzenden gewählt. Stellvertreter ist ab dato Marco Wolf .

2016: Kontra den Koniferen
Bei der Jahres-und Wahlversammlung 2016 wird am 31. März der neue Vorstand in seiner Funktion bestätigt – Thomas Fischer als Vorstandsvorsitzender, Marco Wolf als Stellverterender Vorstandsvorsitzender – alle anderen Funktionen bleiben wie gehabt.
Im seinem Jahresbericht spricht Vorstandsvorsitzender Thomas Fischer auch Probleme an, so u.a. Vandalismus am Zaun entlang Salzburger Straße.   Wachsame Anlieger sind gefragt um hier gegenzuhalten, auch das zählt letztlich zu einem aktiven Vereinsleben.
Für Koniferen gibt es keinerlei Bestandsschutz. Binnen fünf Stunden und einem Aufwand von 600 Euro wurde gerade in diesem Punkt im November 2015 Ordnung geschaffen.
Von 357 Vereinsmitgliedern nehmen 157 an der Versammlung teil. 13 neue Gärtner sollen mehr von den Erfahrungen der älteren profitieren. Dazu wird auch die verstärkte Internetpräsenz (Facebook KGV Salzburger Straße e.V.) unseres Vereins beitragen, ebenso gibt es ab sofort eine neue modern wirkende Homepage www.kgvsalzburgerstrasse.de womit der Verein neue zeitgemäße Wege betritt.

Wasser-„Loch“ mit Energie schließen
Große Aufgaben  sind mit der Wasserversorgung verbunden.  Beide Brunnen Anlagen haben vom TÜV nur noch drei Jahre Betriebserlaubnis erhalten. Eine Neuinvestition erfordert etwa 30 000 Euro!
Mehr Wassergeld soll helfen, dieses „Loch“ zu schließen: 10 Cent je Quadratmeter Gartenfläche in den nächsten ver Jahren ist ein entsprechender Beschluss der Versammlung.
Die Elektroenergieversorgung rückt ebenfalls stärker in den Blick. Bis November 2016 muss jeder Pächter eigenverantwortlich ein Prüfprotokoll für die Installation in seinem Garten vorlegen. Erstmalig ist ein Versammlungsprotokoll  neben Aushang in allen Schaukästen auch im Internet eingestellt.
Das Sommerfest des Vereins wird vom 29. – 30. Juli  2016 veranstaltet. 3.075  Euro sind Erlös der Veranstaltung. Reserven gilt es durch  noch bessere Organisation zu erschließen.
Gewählt wurden:
Thomas Fischer zum Vereinsvorsitzenden;
Marco Wolf, zum stellvertretenden Vorsitzenden;
Ines Zickler, bleibt Schatzmeisterin und
Silke Hartmann bleibt Schriftführerin
Erweiterte Vorstandsmitglieder sind Peter Ullmann, Peter Trilck (Elektro), Dieter Avisius (Werkstatt), Udo Bartzsch (Bau).
Mit dem ersten Arbeitseinsatz der Saison 2016 am 16. April startet aktiveres Vereinsleben.
Dazu gehört dass jedes Vereinsmitglied künftig ein persönliches Stundenbuch führt und seine Leistungen vom Einsatzleiter bestätigen lässt.

SAB meldet sich zu Wort
Mehr Sicherheit vor allem auch gegen Vandalismus bringt ein neuer Zaun entlang der Salzburger Straße, den ab Anfang Juni 2016  eine Spezialfirma  errichtet. Aus dem Vereinsvermögen werden für diese Investition 6.231 Euro bereitgestellt.
Erfreut nehmen die Gartenfreunde zur Kenntnis, dass vier Jahre nach dem letzten Hochwasser und ständigem  Drängen  von der Sächsischen Aufbaubank (SAB) 4000.- Euro angewiesen werden. Das wirkt natürlich positiv auf  das Vereinsvermögen sowie bei anstehenden Vorhaben.

2016: Unbeliebte „Gäste“ auf vier Pfoten
Außergewöhnliche Gäste stromern 2016 nachts durch Gärten beider Anlagen und richten z. T. nicht unerhebliche Schäden an. Fotofallen eines Gartenfreundes enttarnten die nächtlichen Besucher. So wurde deutlich, dass nun auch im Dresdner Osten Waschbären zu Hause sind. Zudem beschädigen Dachse verschiedentlich Umzäunungen von Gärten und halten Mahlzeit.

2017: Neue Satzung und Elektroordnung
Bereits zur Jahresversammlung am 31. März 2016 wurde angekündigt, dass eine neue Satzung für unseren Verein erarbeitet werden soll. Am 19. Oktober wurde deren Entwurf durch den Vorstand allen Vereinsmitgliedern unterbreitet. Jedes Mitglied unseres Vereins hat Gelegenheit sich im Schaukasten und auf der Homepage zu informieren sowie Änderungsvorschläge zu unterbreiten.
Allerdings nutzten das nur acht Vereinsmitglieder.
Auch eine neue Elektroordnung wurde erarbeitet.
An dieser hat Peter Trilck als Beauftragter des Vorstandes großen Anteil. Seit 36 Jahren (!) setzt er sein Wissen und Können für die Energiewirtschaft im Verein ein, wodurch unsere Verein eins der besten Stromnetze aller Vereine in Dresden vorweisen kann.
Beide neue Dokumente erhalten zur Jahresversammlung 2017 am 24. Februar Zustimmung – sind damit wirksam und werden jedem Vereinsmitglied übergeben.
Silke Hartmann gab ihr Amt als Schriftführerin aus persönlichen Gründen auf, als Nachfolger konnte Gartenfreund Jupp Engels gewonnen werden.
Er wurde bereits in einer Ergänzungswahl in der Vorstandssitzung im Januar 2017 in das Amt gewählt und von der Mitgliederversammlung 2017 bestätigt.

Als neuer Fachberater Bau wird Gartenfreund Matthias Heftenberger bekannt gegeben, da Udo Bartsch dieses Amt aus persönlichen Gründen zum Jahresende 2016 aufgab.

In seinem Jahresbericht machte Vorstandsvorsitzender Thomas Fischer wiederholt klar dass ein Verein nur durch und mit seinen Mitgliedern lebt und spricht hiermit die Pflichten der Mitglieder an.



Das 90jährige Jubiläum unseres Vereins in diesem Jahr wird sicher Kräfte für sein gewichtiges Wort im Ensemble des Stadtverbandes "Dresdner Gartenfreunde“ freisetzen.

Zusammengestellt und aufgeschrieben
von Chronist Klaus Jandura.
Quellen sind Vereinsunterlagen sowie Auskünfte von Gartenfreunden.